Herz-Kreislauferkrankungen stehen bereits an erster Stelle der
Todesursachen und nehmen an Häufigkeit weiter zu. Die rasche
technologische Entwicklung und die Fortschritte bei der Behandlung von
Herzerkrankungen erfordern nicht nur eine zunehmende Spezialisierung
der
Kardiologen, sondern auch eine enge Zusammenarbeit mit den
Nachbardisziplinen wie Gefäßchirurgie, Diabetologie und Radiologie.
Das Herz-Kreislaufzentrum am DRK Krankenhaus trägt den modernen
Erfordernissen in der Diagnose und Behandlung Rechnung. Die
kardiologische Abteilung stellt als Schwerpunktklinik die umfassende
Versorgung
der Herzpatienten im nördlichen Rheinland-Pfalz sicher. Dabei arbeitet
sie eng mit dem Gefäßzentrum am Hause zusammen.
Gerade durch die enge Kooperation und den raschen Informationsaustausch mit den niedergelassenen Kardiologen, aber auch zahlreichen Fach- und Hausärzten kann der Behandlungsprozeß optimiert werden.
Herzerkrankungen machen sich in der Regel durch Angina pectoris-Symptome bemerkbar: Luftnot, Druckund Engegefühl in der Brust, Schmerzen im Brustkorb mit Ausstrahlung in Arme, Oberbauch oder Unterkiefer. Wasseransammlungen der Beine oder Lunge sowie plötzliche Anfälle von Bewusstlosigkeit sind oftmals Ausdruck einer Herzerkrankung. Zunächst treten die Beschwerden nur bei körperlicher Belastung auf, im weiteren Krankheitsverlauf nimmt die Belastbarkeit ab und es treten Ruhebeschwerden auf. Insbesondere Diabetiker weisen häufig Herzerkrankungen ohne oder nur mit geringen Symptomen auf und sind daher besonders gefährdet.
Wenn Sie eines oder mehrere der obigen Symptome bemerken, sollten Sie Ihren behandelnden Arzt aufsuchen. Er entscheidet, ob weitere Untersuchungen und Behandlungen erforderlich sind. Ein großer Teil der Untersuchungen kann ambulant erfolgen. Zögern Sie nicht, bei anhaltenden Angina-pectoris-Beschwerden auch außerhalb der Sprechstundenzeiten rasche ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Diagnose und Behandlung von Herzerkrankungen erfordern oftmals Herzkatheteruntersuchungen, Herzrhythmusoperationen oder Implantationen von Schrittmachern und Defibrillatoren. Alle notwendigen Maßnahmen werden am Herzkreislaufzentrum nach Anmeldung – bei Bedarf auch notfallmäßig – vorgenommen.Ü ber ein Notfall-Telefon wird die schnellstmögliche und optimale Versorgung von Herzinfarktpatienten rund um die Uhr sichergestellt.
Bei Verdacht auf Herzinfarkt oder gesichertem Infarkt ist rund um die Uhr eine rasche Behandlung erforderlich, um die Herzmuskelschädigung zu begrenzen. Über ein Notfall-Telefon kann der Notarzt oder die Rettungsleitstelle das Herzkatheterteam frühzeitig informieren und alarmieren, so dass keine wertvolle Zeit verloren geht.
Die ärztliche Betreuung erfolgt auf einer speziellen kardiologischen Überwachungsstation oder der interdisziplinären Intensivstation durch eine Team von sechs langjährig im Herzkatheter erfahrenen Kardiologen. Bei drohendem Herzversagen kann eine Ballonpumpe eingesetzt werden.
Viele Herzerkrankungen können nur durch Herzkatheter ausreichend diagnostiziert und behandelt werden. Durch die hohe Untersuchungszahl und ein Team erfahrener Spezialisten kann ein gleichmäßig hohes Qualitätsniveau aufrecht erhalten werden.
Angeborene und erworbene Rhythmusstörungen beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität, sondern können auch lebensbedrohlich werden. Durch gezielte Diagnostik und Behandlung mittels Verödung (sog. Ablation) lassen sich vielfach Herzrhythmusstörungen heilen oder lindern.
Gemeinsam mit dem Team der Thorax- und Gefäßchirurgie werden eine große Anzahl von Herzschrittmachern sowie Defibrillatoren implantiert, um Patienten vor Bewusstlosigkeitszuständen und dem plötzlichen Herztod zu bewahren. Spezialisierte Kardiologen stehen in der ambulanten Nachsorge bei Bedarf zur Verfügung.
In manchen Fällen kann eine Herzkatheteruntersuchung durch alternative Techniken ersetzt werden. Im Herz- und Kreislaufzentrum steht seit 2004 ein hochmoderner Kernspintomograph zur Herzuntersuchung zur Verfügung. Mittels neuester Untersuchungstechniken im Kardio-MRT ist es sogar möglich geworden, die Notwendigkeit von Ballonaufdehnungen oder Herzoperationen im Vorfeld zu überprüfen.