27. Mär. 2013 - Neuwied
Seit Anfang des Jahres
baut Chefarzt Dr. Michael Detzner am DRK Krankenhaus Neuwied die neue
Hauptfachabteilung Neurochirurgie auf. Um das Spektrum seiner Abteilung
auch den niedergelassenen Ärzten in der Region vorzustellen,
veranstaltete er ein erstes Fachsymposium zur Therapie degenerativer
Erkrankungen und Tumore der Wirbelsäule.
Im Weiteren sollen in diesem Rahmen noch insgesamt drei Symposien für Ärzte folgen, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Neurochirurgie befassen: Hirntumore und onkologische Therapie, endoskopische Neurochirurgie und Operationen an den peripheren Nerven sind voraussichtlich die Themen. Darüber hinaus ist auch eine Veranstaltung für Patienten und Interessierte geplant, um die Arbeit der Neurochirurgie auch den Laien näher zu bringen.
Zum
Auftakt der Veranstaltungsreihe war es Dr. Michael Detzner gelungen,
eine Reihe von hochkarätigen Referenten nach Neuwied einzuladen, die
teilweise auch im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie
tätig waren. Dazu zählte Professorin Dr. Viola Bullmann (Köln), die
über die Therapie spinaler Tumore sprach, die in der Wirbelsäule selbst
entstehen können. Dr. Frerk Meyer (Oldenburg) befasste sich mit den
Metastasen (Tochtergeschwulstabsiedelungen, welche die Wirbelsäule
befallen können und in ca. 25 Prozent der Fälle einer neurochirurgischen
Operation zugeführt werden müssen. Verschiedene Indikationen und
Operationsverfahren zur Behandlung von Tumoren, Entzündungen und
degenerativen Erkrankungen, auch bei bereits operativ behandelten
Patienten, stellten Dr. Thomas Kaulhausen (Aachen), PD Dr. Johannes
Kuchta (Bonn), Dr. Walter Richter (Bendorf) und Dr. Francis Ch. Kilian
(Koblenz) dar. PD Dr. Uwe Vieweg (Schwarzenbruck/Nürnberg) ging der
Frage nach, wie ein gutes Operationsergebnis definiert wird – ein Thema,
dass die mehr als 100 Zuhörer nachdenklich stimmte.
„Das gute Ergebnis als feste Größe gibt es bei komplexen Erkrankungen nicht – es gibt hier kein schwarz oder weiß“, fasst Dr. Uwe Vieweg zusammen. „Das Ergebnis ist häufig relativ zu der individuellen Vorgeschichte des Patienten zu sehen. Es gilt hier, eine realistische Erwartungshaltung zu entwickeln. Denn oft sind auch Operationen notwendig, um eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes eines Patienten zu verhindern.“
Dr. Michael Detzner beendete die überaus interessante und rege diskutierte Vortragsreihe mit einer Darstellung der technischen Möglichkeiten einer minimalinvasiven Versorgung der Wirbelsäulenerkrankungen und zeigte hier vielfältige Möglichkeiten, aber auch Grenzen dieses in Neuwied etablierten Therapiekonzeptes auf.
Als
eine von sechzehn Kliniken in Deutschland und als einzige in
Rheinland-Pfalz ist die Neurochirurgie in Neuwied von der Ausstattung
her in der Lage, den hohen technischen Anforderungen dieses die
Weichteile schonenden Verfahrens gerecht zu werden. Damit bietet das
Haus einen hohen Sicherheitsstandard sowohl die Präzision als auch den
Strahlenschutz der Mitarbeiter und Patienten.
Neuwied, 27.03.2013