Kontrastmittel
Begriffsbestimmung
Als
Röntgen-Kontrastmittel können
alle Substanzen bezeichnet werden, die Röntgenstrahlen
bei ihrem Durchgang deutlich weniger oder deutlich stärker
abschwächen (absorbieren) als das umgebende Körpergewebe.
Sie können Hohlorgane quasi als Ausguss markieren oder
den anatomischen Strukturen, in die sie über den Blutweg
eindringen, vorübergehend eine andere durchschnittliche
Dichte verleihen. Je nachdem ob die Dichte erhöht oder
vermindert wird spricht man von positiven oder negativen
Kontrastmitteln.
Geeignete Kontrastmittel sollten folgende Bedingungen erfüllen:
- gute
Kontrasterzeugung (das bedeutet hohe Dichte bzw. hohes
Atomgewicht)
- gute
Anreicherung sowie ausreichende Verweildauer im untersuchten
Organ
- möglichst keine oder geringe Nebenwirkungen
- rasche
und möglichst vollständige Ausscheidung aus dem
Körper
Negative Kontrastmittel
- werden heute nur noch zur
sog. Doppelkontrast- Untersuchungstechnik des Magen-
Darmtraktes eingesetzt. Dabei wird mit positivem Barium-
Kontrastmittel
ein feiner Wandbeschlag erzeugt und das Hohlorgan mittels
Luft oder Kohlensäuregas entfaltet.
- Andere Anwendungsbereiche,
wie z. B. die Darstellung der Hirnventrikel oder der Gelenksauskleidungen
haben durch die Computertomografie und die Magnetresonanztomografie
völlig an Bedeutung verloren und sind nur noch von
historischem Interesse.
Positive Kontrastmittel
- Bariumhaltige KM werden
für die Untersuchung des Magen- Darmtraktes in
Form einer Suspension von unlöslichen Partikeln
verwendet. Das Kontrastmittel für Magenuntersuchungen
wird getrunken und ist mit einem Geschmacksverbesserer
versetzt.Das Kontrastmittel
für Dickdarmuntersuchungen wird mittels eines
Einlaufs über
ein Darmrohr verabreicht.
- Jodhaltige KM werden
meist über
eine Vene in den Blutkreislauf injiziert. Sie wurden
in aufwendiger Forschungs- und Entwicklungsarbeit ständig
verbessert und sind heute nahezu frei von unerwünschten
Nebenwirkungen. Durch spezielle molekulartechnische
Veränderungen können
lösliche KM entweder nierengängig oder lebergängig
gemacht werden und so einen jeweils unterschiedlichen
Ausscheidungsweg bevorzugen. Sie werden sowohl in der
konventionellen Röntgen-Diagnostik wie auch in
der Computertomografie verwendet.
Einschränkungen in der Anwendung jodhaltiger KM ergeben
sich nur bei Überfunktion der Schilddrüse, bei
Allergien sowie bei eingeschränkter Nierenfunktion.
Eine diesbezügliche Problematik muss vor der Anwendung
in einem Gespräch zwischen Patient und Arzt unbedingt
erörtert werden.
Magnetresonanz-Kontrastmittel
Eine eigene Gruppe stellen
die Kontrastmittel für Untersuchungen mittels Magnetresonanztomografie
dar. Sie verändern die Eigenschaften von Gewebe im Magnetfeld
und können zur Erzeugung oder Verbesserung von Kontrast
bei MR- Untersuchungen verwendet werden. Es handelt sich
meist um komplizierte organische Gadolinium- Verbindungen
(sog. seltene Erden). Auch diese KM sind gut verträglich
bzw. weitestgehend frei von Nebenwirkungen.