Ältere Patientin und Pflegekraft
Ältere Patientin und Pflegekraft
© Alexander Raths / fotolia.com
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Mit Stöpsel im Herzen Schlaganfälle und Embolien verhindern

16. Okt. 2013 - Neuwied

Vorhofohr-Verschluss zur Verhinderung von Schlaganfällen und Embolien

Kardiologie am DRK Krankenhaus Neuwied setzt seit neuestem einen Vorhofohr-Verschluss ein. Vorhofflimmern ist die am häufigsten auftretende Herzrhythmusstörung. Allein in Deutschland leiden mehr als eine Million Patienten darunter.

Die größte Gefahr des Vorhofflimmerns liegt in der Bildung von Blutgerinnseln mit nachfolgendem Schlaganfall oder einer Embolie in die großen Arterien. Infolge des Vorhofflimmerns ist die Blutströmung insbesondere im linken Vorhofdes Herzens stark verlangsamt. In dem sogenannten Herzohr, einer kleinen Aussackung in der Vorhofwand, können sich deshalb leicht Blutgerinnsel bilden. Um zu verhindern, dass es zu einer Gerinnselbildung oder -ablösung und somit zu einer Hirnembolie mit Schlaganfall kommt, müssen die Patienten meist einen Blutgerinnungshemmer wie Marcumar einnehmen. Nicht selten kommt es darunter jedoch zu schwerwiegenden Nebenwirkungen oder Blutungen. Als Alternative kann das Vorhofohrdurch ein spezielles Verschlusssystem abgedichtet werden. So können sich an dieser Stelle keine Blutgerinnsel mehr bilden.

Am DRK Krankenhaus Neuwied wurde die neue Technik nun in das umfangreiche Leistungsspektrum der Herzkatheter-Therapie eingeführt. Dazu setzte der Chefarzt der Abteilung für Kardiologie Dr. Gerhard Lauck mit seinem Team dem Patienten einen Herzkatheter bis in den linken Vorhof. Über den Katheter wurde anschließend der Verschluss, der sogenannte Okkluder, in das Vorhofohr eingeschoben. Dieser sieht ein bisschen aus wie ein winziger Regenschirm. Er entfaltet sich in der Aussackung und schließt so das Vorhofohr zum Herzen hin ab. Im Laufe der nächsten Wochen wächst der Verschluss fest ins Herzgewebe ein. Für die Patienten bedeutet dieser Eingriff, dass sie auf die Einnahme von Marcumar verzichten können.

„Durch den Vorhofohr-Stöpsel wird ein sehr guter Schutz vor Schlaganfällen und Embolien erreicht. Die häufig schwerwiegenden Probleme der Marcumarbehandlung können somit vermieden werden“ sagt Chefarzt Dr. Gerhard Lauck.

Neuwied, 16.10.2013

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